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Kommunaler Gesamtplan Verkehr: grundlegende Überarbeitung notwendig

13. Juli 2025 – Der kommunale Gesamtplan Verkehr soll als strategisches Instrument die Mobilitätsentwicklung der Stadt Baden lenken. Der vorliegende Entwurf verfehlt diesen Anspruch deutlich.

Baden, 27. Juni 2025 – Medienmitteilung

Trotz seines grossen Umfangs bleibt er inhaltlich vage, inkonsistent mit bestehenden Planungen und ohne erkennbare Prioritäten. Er enthält zudem inhaltliche und konzeptionelle Mängel. Die Mitte Baden fordert deshalb eine grundlegende Überarbeitung des KGV.

Der KGV ist gegenüber dem Vorgänger doppelt so umfangreich – nicht zuletzt wegen zahlreicher Wiederholungen und Gemeinplätzen. Trotz des massiv grösseren Umfangs bleiben zentrale Aspekte unberücksichtigt wie zum Beispiel das Sicherheitsgefühl im Langsamverkehr oder Hindernisse für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Auch strategische Aussagen zu wesentlichen Problemstellen – etwa dem Brückenkopf Ost oder zur Nutzung des Nationalbahntrassees über den Burghaldetunnel – sucht man vergebens. Von den aufwändigen, jahrelangen Arbeiten am Gesamtverkehrskonzept Raum Baden ist nur wenig erkennbar.

Fehlende Prioritäten
Konkrete Projekte und Massnahmen werden nur vereinzelt genannt – und bleiben ohne Priorisierung. Dadurch fehlt die Grundlage für eine zielgerichtete Diskussion, aus der neue oder verbesserte Lösungsansätze entstehen könnten. Auch eine nachvollziehbare Abwägung zwischen Zielkonflikten fehlt. So bleibt beispielsweise unklar, wie ein zuverlässiger Busverkehr mit flächendeckendem Tempo 30 auf der alten Zürcherstrasse oder der Strecke vom Bahnhof bis Münzlishausen vereinbar sein soll.

Handwerklich unsorgfältig und mangelnde Abstimmung
Die Planbeilagen legen den Verdacht nahe, dass grundlegende Kenntnisse des Badener Stadtgebiets fehlen. Eines von vielen Beispielen: Folgt man den Hauptrouten des Teilplans Veloverkehr, so ist an einer Stelle entlang der neuen Zürcherstrasse eine mehrere Meter hohe Betonwand hochzuklettern und anschliessend ein Bahngeleise auf freier Strecke zu überqueren. Dafür kann man offenbar mit dem Velo nicht über das Stauwehr des Kraftwerks Kappelerhof fahren. Auch die Darstellung einer angeblich fehlenden Querungsmöglichkeit zwischen Allmendstrasse und Hägelerstrasse ist unzutreffend. Noch schwerwiegender ist die nicht erfolgte Abstimmung mit existierenden Konzepten wie dem Velokonzept.

Grundlegende Überarbeitung zwingend
Der vorliegende Entwurf des KGV ist ungenügend. Die Mitte Baden fordert daher eine grundlegende Überarbeitung: Der KGV muss verschlankt, strategisch geschärft und auf Umsetzung und Wirkung ausgerichtet werden – mit Fokus auf Prioritäten, Realisierbarkeit und den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung.

Kontakt
Paul Koller, Co-Präsident, 079 611 62 57